...alias ERIK ODE

"Als Fritz Erik Signy Odemar wird er am 6. November 1910 in Berlin geboren. Der Sohn des Schauspielers Fritz Odemar und der Schauspielerin Erika Nymgau besucht Schulen in Stendal, Saarbrücken und Berlin. Dort tritt er als Chorsänger im Deutschen Opernhaus auf. Er kommt schon früh mit der darstellenden Kunst in Berührung. Im Alter von zwölf Jahren steht er mit den damaligen Filmstars Henny Porten und Asta Nielsen vor den Stummfilmkameras (»I.N.R.I«, Regie: Robert Wiene). Nach der Mittleren Reife beginnt er eine Lehre in einer phototechnischen Anstalt. Er will als Kameramann zum Film und wird Assistent von Otto Kanturek; mit der ersten Bühnenrolle 1928 (»Schlafstelle«, Regie: Leopold Lindtberg) im Theater am Schiffbauer Damm in Berlin ändern sich die be-

ruflichen Pläne. Er macht Kabarett und dreht ab 1931 auch Filme (u.a. »Il est charmant«, »Kadetten«, »FP 1 antwortet nicht«, »Glück im Schloß«, »Charleys Tante«, »Der Dschungel ruft«); insgesamt steht er bis 1945 bei 47 Filmen vor der Kamera. In Berlin agiert er zudem auf den Büh­nen der renommiertesten Theater (z.B. Metropol-Theater, Theater am Nollendorfplatz). 1938 hat er Engagements auf der Isle of Wight und in London. 1939 geht er an das Münchner Staatsschauspiel, nach Wehrmachtstourneen durch Norwegen und Frankreich wechselt er 1943 an die Berliner Künstlerbüh­nen. Kurz vor Kriegsende wird er als Funker zum Militärdienst eingezogen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg spielt er an der Komödie am Kurfürstendamm und macht wie­der Kabarett. Zudem führt er beim neuen NWDR Hörspielregie. 1948 wird er Ober­spielleiter beim Sender RIAS Berlin. Für die Produktionen der M-G-M führt er die Syn­chronregie und ist die deutsche Stimme von Fred Astair und Gene Kelly. Als Regisseur inszeniert er an Berliner Bühnen und insgesamt 20 Kinofilme (z.B. »Herrliche Zeiten« 1950, »An jedem Finger zehn« 1954, »Heldentum nach Ladenschluß« 1955, »Der Mustergatte« 1956). Seine Revue- und Schlagerfilme mit Pe­ter Alexander, Caterina Valente, Vico Torriani oder Marika Rökk prägen das Genre in den 50er Jahren. Für das Fernsehen inszenierte er 14 Fernsehfilme und mehrere Serien; er führ­te aber auch immer wieder Bühnen-Regie. Ab 1961 (»Rosen für Marina«, Regie Wolf Die­trich) arbeitet er zudem als Darsteller für das Fernsehen. Er ist seitdem in vielen Rollen zu sehen und tritt auch in den erfolgreichen Seri­en »Die fünfte Kolonne« und »Das Kriminal­museum« auf. 1968 beginnt er mit der Arbeit, die ihn berühmt machen wird: Er ist »Der Kommissar« und spielt ihn in 97 Folgen, von denen er drei auch inszeniert. Nach acht Jah­ren Kommissar Keller spielt er wieder Theater (»Tod eines Handlungsreisenden«, »Des Teu­fels General«, »Pygmalion«), er inszeniert in Lübeck und Hamburg. Zwischen 1978 und 1980 spielt er die Hauptrolle in der Fernseh­serie »Sonne, Wein und harte Nüsse«, insze­niert zwei Episoden der Krimi-Reihe »Derrick« und steht 1981 in der Deutsch-Österreichi­schen Ko-Produktion »Schuld sind nur die Frauen« (Regie: Eugen York) letztmalig vor TV-Kameras. 1982 erleidet er einen Schwäche-Anfall auf einer Münchner Thea­terbühne und zieht sich aus dem Berufsleben zurück.
Auszeichnungen: »Goldene Kamera« der Zeitschrift »Hörzu« 1972 und »Bronzene Ka­mera« 1980, »Goldener Bambi« der Zeitschrift Bild + Funk 1970, 1971 und 1972, »Golde­ner Bildschirm« 1972, Bambi in Silber 1975, Selznick-Preis in Silber.
Erik Ode, seit 1942 mit der Wiener Schau­spielerin Hilde Volk verheiratet, stirbt am 19. Juli 1983 in Weißach/Tegernsee.
Seine Frau, die große Bühnenerfolge in Wi­en, Berlin und München feiert und auch an zahlreichen Hörspielen sowie Fernsehserien mitwirkt, stirbt im Alter von 83 Jahren am 16. Mai 1995 in Spanien."

aus: Gerald Grote, "Der Kommissar" Der TV-Klassiker - die Serie und ihre Folgen